《Vera - Ein Abentuer ins Ungewisse [German]》Kapitel 31: Marco Sira
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So schön Level 30 und das viele Sil auch ist, ich habe gerade andere Probleme als mich darüber wirklich freuen zu können. Ich kann die Bildschirme zwar nicht verschwinden lassen aber man kann problemlos durch sie hindurch schauen. Wir verabschieden uns kurz darauf vom Chef der Abenteurergilde und dem Schurkenquartett.
Eine gefühlte Ewigkeit später betreten wir den Buckligen Raben. Wir hätten uns mit unserem frisch erworbenen Reichtum bestimmt auch eine bessere Unterkunft leisten können. Jedoch weigere ich mich ohne triftigen Grund 30 Sil und mehr pro Nacht zahlen. Man sollte ja zumindest alle Möglichkeiten ausschöpfen, bevor man seine hart erarbeiteten Münzen sinnlos verpulvert. Zu Claras und meiner Überraschung sind sogar zwei Zimmer frei! Offensichtlich meint es das System ausnahmsweise einmal gut mit uns. Wir zahlen direkt für eine ganze Woche. Ich habe erstmal genug davon, immer nur nass zu sein. Nach diesem Abenteuer haben wir uns ein paar Tage Erholung redlich verdient. Die dampfende Gemüsesuppe schmeckt genauso gut wie sie riecht und nach einer warmen Dusche fühle ich mich gleich ein wenig besser.
Ich wache in den frühen Morgenstunden auf. Der Regen trommelt unermüdlich gegen den Holzverschluss vor meinem Fenster. Obwohl es draußen noch dunkel ist, fühle ich mich ausgeschlafen. Da ich allerdings bezweifle, dass die Wirtin zu dieser Stunde bereits Frühstück serviert,, bleibe ich liegen und werfe einen Blick auf meinen Status.
Allgemeines
Name
Torben Lang
Klasse
Magier
Spezialisierung
Lehrling des Holzes (I)
Level
30
Lebenspunkte
76/76
Lebensreg.
4/h
Mana
110/110
Manareg
6 (7)/h
Erfahrung
112/3816
Attribute
Stärke
8
Vitalität
25 (38)
Geschicklichkeit
5
Wahrnehmung
13
Intelligenz
66
Einsicht
55
Ich bin zufrieden mit meinem Fortschritt. 76 Lebenspunkte vermitteln mir eine gewisse Sicherheit. Vermutlich könnte ich damit sogar den Angriff eines Bären überleben. Es ist schön zu wissen, dass mich nicht mehr jede dahergelaufene Ratte umbringen kann. Insgesamt ist das Auffälligste sicherlich mein Manavorrat. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es die Hunderter-Marke durchbrochen hat. Auf der einen Seite besitze ich somit nun 11-mal so viel Mana wie Clara. Wenn ich allerdings auf die Manakosten meiner neuen Fertigkeiten schaue, fühlt sich diese Zahl mickrig an. 50 Mana für eine einzelne Fertigkeit ist ein Schlag ins Gesicht! Jedoch bestätigt sich damit immer mehr eine der Aussagen von Andre dem Windmagier.
Auch wenn man nicht genau sagen kann, welche Fertigkeiten man mit Spezialisierung X bekommt, so lassen sich doch anhand der Attribute pro Levelaufstieg gewisse Rückschlüsse ziehen. Eine Klasse, welche viel Vitalität bringt, wird dir wahrscheinlich mehr defensive Fertigkeiten anbieten. In meinem Fall bedeutet das, dass ich dank dem vielen Mana, auch viele Fertigkeiten mit hohen Kosten angeboten bekomme.
Diese Dynamik ist für die Gegenwart unpraktisch. Zum Beispiel konnte ich am Anfang meinen Rindenschild nur zwei mal wirken, bevor mir der Saft ausging. Jetzt kann ich es bereits fünf mal ohne Pause zaubern. Das gleiche Problem steht mir jetzt bevor, falls ich mich für die Pflockfalle entscheiden sollte. Der größte Pluspunkt dieser Fertigkeit ist sicherlich sein enormes Schadenspotenzial. Was auch immer in diese Falle gerät, ist im schlechtesten Fall sehr schwer verwundet. Allerdings lässt die Beschreibung wieder einmal einige Fragen unbeantwortet. Was genau bedeutet, dass ich die Markierung “in meiner näheren Umgebung” platzieren kann? Wie genau aktiviert sich die Falle? Was für eine Reichweite hat sie? Muss ich in der Nähe der Falle bleiben damit sie aktiv bleibt oder ist das egal?
Im Gegensatz dazu ist Holzsplitter leicht verständlich. Gegen einen geringen Aufpreis kann ich sogar direkt zwei Projektile beschwören. Was dieser Fertigkeit im Vergleich an Schaden fehlt, macht sie also über die Anzahl wieder wett. Generell bin ich sehr dankbar über die Auswahl einer offensiven Alternative. Mein getreuer Manabolzen scheint langsam aber sicher ausgedient zu haben. Klar kann ich mittlerweile förmlich mit den Kugeln um mich schmeißen aber schnelle Kreaturen sind damit kaum zu treffen und zähme Biester lachen sich wahrscheinlich über den mickrigen Schaden kaputt.
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Beim Frühstück denke ich weiter über mein Dilemma nach. Clara hat sich bereits für eine Fertigkeit entschieden. Leider will sie mir aber erst nach einer Demonstration meiner neuen Fertigkeit ihre Eigene präsentieren. Ich versuche sie mit dem Argument umzustimmen, dass wir unsere Fertigkeiten besser aufeinander abstimmen sollten aber sie weigert sich dennoch. “Wir werden nicht immer zusammen unterwegs sein”, gibt die Kriegerin zu bedenken. “Ich habe dir meine Level 20 Fertigkeit zuerst gezeigt, also bist du nun an der Reihe den ersten Schritt zu machen.” Ich verstehe die Frau manchmal einfach nicht. Was hat das Ganze mit Erster und Zweiter zutun? Ich war mir nichtmal bewusst, dass ich in dieser Angelegenheit “in ihrer Schuld” stehe. Somit wende ich mich leicht mürrisch wieder meiner Kernfrage zu: Möchte ich lieber mit meinen Manareserven viele, eher schwächere oder wenige, dafür mächtige Zauber wirken? Im Endeffekt entscheide ich mich schließlich für die Pflockfalle.
Fertigkeit Pflockfalle Lv 1 erlernt
Pflockfalle Lv 1
Markiere einen Punkt in deiner näheren Umgebung. Die Falle lädt sich 2 Sekunden lang auf. Beim Auslösen der Falle schießt ein hölzerner Pflock aus dem Boden, welcher 70 (92) Schaden zufügt. Die Markierung bleibt für 2 Stunden bestehen.
Kosten
50 Mana
Wirkzeit
0,5 Sekunden
Seltenheit
ungewöhnlich
Bedingung für Levelaufstieg
Töte 100 Lebewesen mit Pflockfalle (0/100)
Auch wenn Manabolzen zusehends schwächelt, so reicht der Zauber doch noch um mit Wölfen einigermaßen fertig zu werden. Mit der Falle habe ich aber nun auch die Möglichkeit, stärkeren Biestern das Fürchten zu lehren. Das Leveln im ersten Rang ist ein zäher Prozess. Vielleicht ändert sich das ja ab dem zweiten Rang aber die besten Möglichkeiten schnell aufzusteigen sind Missionen oder Biestern über seinem eigenen Level zu erledigen. Am Besten wäre natürlich eine Kombination aus beidem aber das empfohlene Missionslevel macht einem da teilweise einen Strich durch die Rechnung. Mit meiner ungewöhnlichen Spezialisierung und meinem Abweichler-Dasein entspricht mein tatsächliches Level wohl eher 33-35. Vielleicht wirkt es sich sogar positiv auf meinen Klassenauswahl für Rang 2 aus, wenn ich den Weg dahin hauptsächlich durch das Töten von Kreaturen über meinem Level erreicht habe. Es ist zumindest eine Vorstellung, welche ich nicht ganz abwegig finde.
Bevor wir uns aber den nächsten Monstern entgegen stellen, gilt es sich erstmal ein wenig zu erholen, sich mit den Eigenschaften der Falle vertraut zu machen und neue Kleidung zu organisieren. Bevor ich nicht zumindest eine halbwegs dichte Jacke und Hose besitze, weigere ich mich auf größere Touren zu gehen. Die Schuhe und der Rucksack haben der Witterung gut standgehalten aber der Rest? Nach dem nächtlichen Trocknen sind die Klamotten immerhin nicht mehr klitschnass, sondern nur noch ziemlich feucht. Seufzend widme ich mich den Resten meines mittlerweile kalt gewordenen Eintopfs und verspreche Clara ihr später an einem geeigneten Ort meine Fertigkeit zu präsentieren.
In diesem Moment fliegt die Tür des Buckligen Raben auf. Beim Anblick der Frau beschleicht mich der Verdacht, dass die kommenden Tage in Torfbergen doch nicht ganz so friedlich ablaufen könnten, wie ich mir das ausgemalt hatte. “Guten Morgen Clara und Torben, lange nicht gesehen”, begrüßt uns die gutgelaunte Kämpferin über drei Tische hinweg. “Guten Morgen Sophie”, erwidere ich ein wenig argwöhnisch. Ich hatte nicht damit gerechnet, die Frau so bald wiederzusehen. Das Sophie sich extra die Mühe macht, mich direkt am ersten Tag meiner Rückkehr zu besuchen, ist kein besonders gutes Zeichen. Das die Sira-Gilde weiß, in welchem Gasthaus ich untergekommen bin auch nicht. Die Schurken, Clara und ich haben die anderen Abenteurer zurückgelassen, um die Hauptaufgabe abzuschließen. Ich habe zwar keine Ahnung, was mit den Wölfen vor Ort passiert ist aber ich bezweifle, dass die anderen Abenteurer von meinem Manöver sonderlich begeistert waren.
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Mit großen Schritten schreitet die Kämpferin durch den Raum und nimmt an unserem Tisch Platz. Nach ein wenig Smalltalk wird aber klar, dass weder Sophie noch ihre Gilde einen Groll deswegen gegen uns hegt. Trotzdem glaube ich kaum, dass diese Frau nur zum Plaudern vorbei gekommen ist. Nach etwa zehn Minuten rückt die Abenteurerin endlich mit der Sprache raus: “Um ehrlich zu sein bin ich heute hier, um eine Einladung auszusprechen. Mein Boss würde sich gerne einmal mit dir Torben unterhalten.” Ich wusste es! Nur mit großer Mühe unterdrücke ich den Impuls vom Tisch aufzuspringen und um mein Leben zu rennen. Das einzige was noch schlimmer ist als wenn ein Rang 2 nach mir sucht ist, wenn ein Rang 3 das tut.
Sophie scheint mich dennoch durchschaut zu haben und lacht. “Das wäre keine besonders gute Idee Herr Magier. Außerdem versichere ich absolut friedliche Absichten von unserer Seite aus. Mein Chef will sich wirklich nur mit dir über die Wolfsmission unterhalten. Wir wissen bereits, dass ihr und die Schurken etwas potenziell Großes gefunden habt. Ansonsten wäre die Situation in der Abenteurergilde nicht so angespannt. Aktuell rückt aber keiner der Schurken oder einer der Verwalter mit der Sprache raus, weshalb die Sira-Gilde sich nun an dich wendet. Falls du ebenfalls kein Interesse an einem Gespräch haben solltest, dann bin ich in wenigen Sekunden wieder durch diese Tür verschwunden. Selbstverständlich würde mein Boss für die Infos ein paar Sil springen lassen.”
Ich beruhige mich wieder und werfe einen fragenden Blick zu Clara. Die Kriegerin zuckt allerdings nur mit den Schultern. Wenn die Gilde wirklich nur mit mir reden möchte, dann gibt es keinen Grund ein Gespräch abzulehnen. Die Informationen über die Wiesenfeen sind für Clara und mich nutzlos. Außerdem würde eine bekannte Gilde sicherlich nicht so einen Aufstand machen um einen Rang 1 zu bedrängen.
Der Gebäudekomplex der Sira-Gilde liegt nur wenige Minuten von der Abenteurergilde entfernt. Ein großes Banner über der Eingangstür präsentiert stolz den Bogen mit der geladenen Kornähre. Sophie öffnet die Tür für uns und ich betrete einen großen Innenhof. Erst jetzt wird mir bewusst, wie groß die Sira-Gilde eigentlich sein muss. In alle Himmelsrichtungen führen Türen zu diversen Gebäuden. Auf den Innenhof stehen vereinzelte Zielscheiben herum. Unter einem Vordach erspähe ich auch noch ein paar Übungspuppen. Offensichtlich wird der geräumige Hof regelmäßig für Trainingszwecke genutzt. Die Kämpfern schreitet munter auf das gegenüberliegende Gebäude zu. Im Inneren erwartet mich ein Barbereich, eine große Feuerstelle, zwei dutzend Bänke und ein paar neugierig dreinschauende Rang 2 Abenteurer. Der Grundaufbau ist nicht viel anders als im Buckligen Raben aber die Größe und Ausstattung ist auf einem ganz anderen Level. Ein tiefroter Teppich versteckt einen Großteil des steinernen Untergrunds, verschiedenste Jagdtrophäen und diverse Felle hängen von den Wänden und von der Decke hängt ein weiteres Banner der Gilde. Hier kann man es sich nach einem langen Tag in der Wildnis sicherlich gut gehen lassen.
Ich ignoriere die Blicke der Abenteurer, grüße den elegant gekleideten Mann hinter Bar zurück und folge Sophie der hölzernen Treppe hinauf. Unser Ziel ist eine Tür mit bronzefarbenen Griff, welche sich im zweiten Stock des Gebäudes befindet. Nach einem kurzen Klopfen bittet uns eine tief brummende Stimme herein. Meine Annahme, dass es sich bei Herrn Sira um eine sehr schlanke Persönlichkeit in den späten Zwanzigern handle, erweist sich als falsch. Der Mann, welcher da vor mir an seinem Schreibtisch sitzt, ist bereits jenseits der 30. Jedoch besteht kein Zweifel daran, dass der Herr topfit ist. Trotz seiner immer noch schlanken Figur kann man deutlich die Muskeln unter seiner ledernen Kleidung sehen. Die Falten in seinem Gesicht passen erstaunlich gut zu seinem markanten Kinn, den gepflegten, kurzen Kinnbart, und den kurzen, dunkelblonden Haaren. Ich bezweifle stark, dass der Bogenschütze irgendwelche Probleme mit dem anderen Geschlecht hat: “Ich nehme an dass ich das Vergnügen mit Torben Lang habe? Marco Sira, es freut mich sehr, dass du dich dazu bereit erklärt hast uns Näheres über die Angelegenheit in Kleinbruch zu erzählen. Bitte setz dich doch.”
Die blassblauen Augen des Bogenschützen lösen ein gewisses Unbehagen in mir aus. Er ist der erste Rang 3 Abenteurer, dem ich begegne. Zehn Rang 1 Banditen konnten es nicht mit einem Rang 2 Abenteurer aufnehmen. Wie viele Rang 2 Abenteurer bräuchte man wohl, um einen Rang 3 auszuschalten? Ich beruhige mich allerdings schnell wieder. Für diesen Mann bin ich nur ein kleiner Fisch. Solange ich nicht etwas selten Dämliches tue, wie zum Beispiel die Papiere auf seinem Tisch näher zu lesen, lacht mich der Bogenschütze maximal aus und wirft mich dann aus seiner Festung.
Wir kommen schnell auf das Thema Kleinbruch zu sprechen. Herr Sira bietet mir 200 Sil für meine Informationen. Ich nehme dieses Angebot selbstverständlich an und schildere Sophie und ihrem Chef die Einzelheiten. “Das sind in der Tat interessante Nachrichten,” murmelt der Bogenschütze vor sich hin. Eilig kritzelt er etwas auf eines der Blätter, bevor er aus einer der Schubladen einen Münzbeutel zieht und mir überreicht: “Wie abgemacht sind hier deine 200 Sil. Ehrlich gesagt habe ich aber noch eine weitere Angelegenheit, welche ich gerne mit dir besprechen möchte. Hättest du Interesse daran der Sira-Gilde beizutreten?”
Verdutzt schaue ich den Anführer der Gilde an. Damit hatte ich nicht gerechnet. Meine Sprachlosigkeit nutzt Herr Sira um mich darüber aufzuklären, dass ich nach seiner Sicht der Dinge seiner Ansicht nach eine elementarlose, ungewöhnliche Klasse besitze. Innerlich fluche ich für einen Moment. Mir hätte bewusst sein müssen, dass meine Furchtresistenz auffallen würde. Ich könnte den Mann natürlich korrigieren aber das würde mich als Abweichler entlarven. Stattdessen erkundige ich mich lieber nach den Vorteilen in der Sira-Gilde. “Als Mitglied in unserer Gilde steht dir ein wöchentliches Entgelt zu. Darüber hinaus kann unser Ruf auch so manche Tür öffnen oder dazu beitragen einen Streit friedlich zu schlichten. Die Mitglieder einer Gilde achten aufeinander und helfen sich gegenseitig dabei, neue Höhen zu erklimmen. Im Gegenzug dafür musst du an Missionen teilnehmen, welche dir zugewiesen werden und auch mal mit Leuten zusammenarbeiten, denen du am liebsten in den Hintern treten möchtest. Ich schicke meine Leute auf keine Selbstmordmissionen aber gefährlich sind sie allemal. Ich arbeite gerne mit fähigen Leuten zusammen, welche Anweisungen befolgen können und auch mal die Zähne zusammenbeißen. Sophie war ziemlich überzeugt von dir. Sie ist der Hauptgrund, weshalb ich dir dieses Angebot überhaupt mache. Solltest du dich aber an die gerade genannten Punkte nicht halten können, dann empfehle ich dir direkt abzulehnen. Gesindel werfe ich nämlich schneller von der Stadtmauer als du nach der Wache rufen kannst.”
Überfordert schaue ich Herrn Sira an. Das klingt auf den ersten Blick nach einem ziemlich guten Angebot. Was wird allerdings dann aus Clara? Auch gebe ich damit meine eigenen Pläne erstmal auf. Des Weiteren muss ich beim Beitritt definitiv die Fehleinschätzung meiner Person korrigieren auch auf die Gefahr hin, dass der Mann seine Drohung mit der Mauer schneller wahr macht als mir lieb ist: “Ich bedanke mich für dieses Angebot Herr Sira aber ich kann so eine Entscheidung unmöglich hier und jetzt fällen.” Der Bogenschütze nickt mir zu: “Das kann ich verstehen. Mein Angebot gilt zwei Tage. Solltest du dich bis dahin nicht melden, dann ist das zwar bedauerlich aber nicht zu ändern. Ich möchte dir allerdings noch eine weitere, wichtige Frage stellen. Was glaubst du wie viele Leute ich kenne, welche eine ungewöhnliche Klasse auf Rang 1 gewählt haben und bis heute den zweiten Rang erreicht haben?”
“Ich habe keine Ahnung Sir”, gebe ich ehrlich zu. “Die Antwort ist 0. Ich sehe mich als gut vernetzte Person in diesem Teil von Usenia und mir ist nicht eine Menschenseele bekannt, welche dieses Risiko auf sich genommen hat und damit durchgekommen ist. Ich weiss nicht was du angestellt hast um solch eine Spezialisierung überhaupt freigeschaltet zu haben. Vielleicht gibt es einige Adlige, welche diesen Weg gegangen sind. Vermutlich gibt es auch einen Weg die geforderte Mission zu absolvieren. Ehrlich gesagt habe ich dich vor unserem Gespräch für einen Schwachkopf gehalten, der einfach nur eine Wagenladung voll Glück hatte. Jetzt halte ich dich nur noch für einen intelligenten, von Glück überschütteten Naivling vom Lande. Mit voller Zuversicht und all meiner Erfahrung kann ich dir prophezeien, dass du ohne fremde Hilfe Rang 2 nicht mal in zehn Jahren erreichen wirst.”
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